[situ art] Reisende

Normalerweise geht es in der Fotografie darum, einen dreidimensionalen Raum in zwei Dimensionen abzubilden. Die vierte Dimension wird dabei oft außer Acht gelassen und auf den winzigen Ausschnitt des „entscheidenden Moments” reduziert, um den es in der Kunst des Fotografen scheinbar geht. Dieses Mal habe ich versucht, die Dimensionen etwas anders abzubilden, indem ich ein fast zweidimensionales Tableau so arrangiert habe, dass es sich durch die Quantisierung der Verschlusszeit selbst abbildet. Was früher eine scheinbar unorganisierte Masse von Individuen war, wird nun zu einer klar definierten Choreografie von Zielen und Absichten.

Wie schön die eigentümliche Mechanik der menschlichen Kinematik Gliedmaßen und Körper zu einer abstrakten Darstellung von Schuhwerk und wirbelnden Kleidungsstücken verwebt. Wird die Dame mit den Blumen finden, worauf sie gewartet hat, wenn sich aus dem Fluss der verschiedenen Formen und Bewegungen etwas konkretisiert?